Konfliktfreie Edelsteine: Nachhaltigkeit in der Schmuckindustrie
Nachhaltigkeit ist in aller Munde – und macht auch nicht vor der Schmuckindustrie halt. Immer mehr Menschen blicken über den funkelnden Tellerrand von Edelsteinen hinaus und hinterfragen die ethischen sowie ökologischen Auswirkungen dieser Branche. Denn vom Abbau bis zum Verkauf begibt sich ein Schmuckstein oft auf eine komplexe Reise, die mit Herausforderungen in Bezug auf Arbeit, Menschenrechte und Umweltschutz verbunden ist. Kein Wunder also, dass nun konfliktfreie Edelsteine und nachhaltige Fertigungen gefragter werden.
Wir haben mit Schmuckdesignerin Isabella Kubitza („Wienimalism“) aus Wien über das Thema „Nachhaltigkeit in der Schmuckindustrie“ gesprochen und beleuchten dieses Thema.
Ein Mosaiksteinchen zum Wandel beitragen
„Metalle und Edelsteine sind für uns Menschen unverzichtbar geworden, doch ihr Abbau wird seit Jahrzehnten mit zahlreichen ethischen und ökologischen Problemen assoziiert“, sagt Isabella Kubitza. So führt der Bergbau etwa zu Entwaldung, Wasserverschmutzung und Bodenerosion – und kann damit ganze Ökosysteme zerstören.
Hinzu kommt die Tatsache, dass Bergarbeiter in einigen Regionen dieser Welt nach wie vor unter unsicheren Bedingungen und für geringe Löhne zur Tat schreiten müssen. Auch Kinder werden für gefährliche und minderwertige Tätigkeiten eingesetzt. Ein prekäres Szenario, das sich nur zaghaft ändert.
„Wer sich hingegen für konfliktfreie Edelsteine entscheidet, trägt zumindest ein Mosaiksteinchen dazu bei, dass sich die Situation nicht weiter verschlimmert und unterstützt damit ethische Praktiken, sicherere Arbeitsbedingungen und faire Gehälter“, so die Schmuckdesignerin.
Gut für die Umwelt, gut für uns Menschen
Aber was bedeutet konkret „konfliktfreier Edelstein“? „Nun, solche Steine stammen oft von Unternehmen, die Nachhaltigkeit priorisieren“, verrät die Wienerin. Viele davon setzen auf verantwortungsbewusste Abbaumethoden, die den Wasserverbrauch reduzieren, Emissionen drosseln und die Minenstandorte nach dem Abbau wieder renaturieren.
Und das ist wichtig, denn Verbraucher legen auch in puncto Schmuck zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit, Transparenz und Umweltfreundlichkeit.
Laborgezüchtete, nachhaltige Edelsteine
„Und dann gibt es noch Firmen, die Edelsteine sogar im Labor züchten, wodurch der Abbau vollständig vermieden und der ökologische Fußabdruck erheblich verringert wird. Das ist gerade in einer Zeit, in der die Themen Nachhaltigkeit und ethischer Konsum immer mehr an Bedeutung gewinnen, eine fortschrittliche Methode“, erläutert Isabella Kubitza.
Laborgezüchtete Edelsteine, auch synthetische Edelsteine genannt, sind also Edelsteine, die in einem Labor unter kontrollierten Bedingungen hergestellt werden. Im Gegensatz zu künstlichen Steinen, die nur das Aussehen imitieren, bestehen laborgezüchtete Edelsteine dennoch aus denselben chemischen Elementen und haben dieselbe physische Struktur wie ihre natürlichen Pendants. Das bedeutet, dass ein im Labor erzeugter Saphir beispielsweise dieselbe Härte, denselben Glanz und dieselben optischen Eigenschaften aufweist wie ein natürlicher Saphir – der einzige Unterschied ist sein Entstehungsort.
Regional und nachhaltig: Die Mevisto-Philosophie
Auch wir von Mevisto haben uns für diesen Weg entschieden – wir lassen unsere nachhaltigen Saphire und Rubine direkt in Österreich, mitten im Traunviertel, entstehen. Und nicht nur das: Wir setzen darüber hinaus beispielsweise auf regionale Partner aus der unmittelbaren Umgebung, die wir persönlich kennen und schätzen, oder auf eine Photovoltaik-Anlage, die unseren Wasserstoffgenerator antreibt und damit die Energie für unsere Edelsteinfertigung liefert.
Diese und weitere kleinere und größere nachhaltige Maßnahmen unsererseits machen uns nicht nur wendig und flexibel, sondern verdeutlichen unseren wichtigsten Glaubensgrundsatz: Wir haben großen Respekt vor dem Leben.
Und das Wichtigste: Unsere Saphire und Rubine haben einen unbezahlbaren emotionalen Wert. Das Besondere, die Wertschätzung, die Nähe – all das spürt man, wenn man einen solchen Stein trägt. Es handelt sich dabei also nicht um „leere“ Edelsteine, ohne Charakter, sondern um ganz persönliche Stücke, die eine tiefe Verbundenheit repräsentieren – egal, ob diese Variante für Verlobungsringe, Eheringe oder als Andenken an Verstorbene gewählt wird.
Auf dem Weg in eine strahlendere Zukunft
Schmuckdesignerin Isabella Kubitza fasst zusammen: „Die Nachfrage nach konfliktfreien, nachhaltigen Edelsteinen ist mehr als nur ein Trend – immer mehr Menschen suchen gezielt nach Produkten, die mit ihren Werten übereinstimmen. Schmuckmarken reagieren wiederum auf diese Entwicklung, indem sie Nachhaltigkeit fokussieren, ihre Transparenz erhöhen und sich zu verantwortungsbewussten Beschaffungspraktiken verpflichten. Und das ist gut so, denn dieser Wandel kommt nicht nur den Verbrauchern zugute – er stärkt Gemeinschaften, fördert faire Arbeitspraktiken und trägt zum Umweltschutz bei.“
Sie ist davon überzeugt: „Indem wir weiterhin die Herkunft von Ausgangsmaterialien hinterfragen, ethische Schmuckdesigner unterstützen und Transparenz fordern, wird sich die Schmuckindustrie weiterentwickeln – zu einem Raum, in dem Schönheit und Verantwortung gemeinsam erstrahlen.“ Und wir von Mevisto sehen dies genauso.
Über Isabella Kubitza
Isabella Kubitza ist nachhaltige Schmuckdesignerin aus Wien und hat sich mit ihrem Label „Wienimalism“ und einem Atelier im 9. Wiener Gemeindebezirk, unweit des Schottentors, selbstständig gemacht.
Mehr über Wienimalism: https://www.wienimalism.com/