Materialkunde 3: Gold
Eigenschaften, Herstellung & weitere Fakten
Die Kette, die uns Oma vererbt hat. Winzige Komponenten raffinierter Platinen von diversen Elektrogeräten. Oder der klassische Goldbarren, der als Geschenk unterm Christbaum liegt. Gold begegnet uns auf vielfältige Art und Weise. Und sogar unter der Erdoberfläche und in den Weltmeeren schlummert jede Menge davon. So enthalten Schätzungen zufolge die Erdkruste bis zu 30 Milliarden Tonnen, sowie die Weltmeere bis zu 15.000 Tonnen Gold.
Knapp die Hälfte des Goldes wird zu Barren geschmolzen und landet in der Industrie: als Zahnersatz oder in den bereits erwähnten Platinen. Der Großteil aber, das heißt mehr als die Hälfte, wird zu Schmuck verarbeitet. Auch bei unseren Mevisto-Schmuckstücken spielt das Edelmetall eine Rolle – zusammen mit Edelsteinen entstehen daraus wertvolle Schätze für die Ewigkeit. Grund genug, um diesem Metall einen eigenen Blogbeitrag zu widmen. Darin verraten wir Ihnen die besonderen Eigenschaften von Gold, erzählen Ihnen mehr über die Herstellung und Geschichte und haben weitere spannende Fakten für Sie recherchiert.
Der glänzende Schatz aus der Erde
Gold spielt für die Menschen seit jeher eine große Rolle. Kein Wunder, denn das Metall ist aufgrund seiner glänzend-gelben Farbe per se an Auffälligkeit kaum zu überbieten. In der Natur wird es daher nach wie vor meist metallisch gediegen gefunden, das heißt, als reines chemisches Element. Und zwar schon seit der Kupferzeit. Dabei kam zunächst die klassische Goldwäscherei zur Anwendung.
Hierbei schwemmten unsere Vorfahren goldhaltigen Sand an Flussufern mit Wasser auf und ließen die Mischkulanz in einer Pfanne kreisen. Da Gold schwerer ist als Sand, setzte es sich am Boden ab und konnte so weiterverarbeitet werden. Daneben wurde und wird Gold nach wie vor in Seifenlagerstätten gewonnen. Darunter werden in der Geologie sekundäre Mineralanreicherungen in Sedimenten wie Sand und Kies verstanden, in denen sich mineralhaltige Körner selbstständig durch mechanische Strömungen und aufgrund ihres Gewichtes sortiert, konzentriert und abgelagert haben.
So enthält etwa bereits der Turiner Papyrus, eine der bedeutendsten topografischen Karten aus der Zeit um 1160 v. Chr., einen Lageplan eines alten ägyptischen Goldbergwerks. Dazu kamen später die Verfahren der Amalgamation und Kupellation bzw. die Kombination beider Methoden. Ersteres macht sich die Eigenschaft des Quecksilbers zunutze, Gold unter Bildung einer Legierung aufnehmen zu können. Das heißt: Hierbei wird Steinstaub mit Quecksilber versetzt, wodurch sich eine glänzende Legierung bildet, das sogenannte Amalgam.
Dieses wird so lange erhitzt, bis das Quecksilber verdampft und reines Rohgold übrigbleibt. Bei zweiterem Verfahren wurde Gold hingegen aus Legierungen mit unedleren Metallen abgetrennt.
Moderne Goldherstellung
Heute unterscheidet man zwischen primärem Gold, also „Berggold“ aus Minen und Bergwerken, sowie sekundärem Gold, das heißt „Waschgold“ oder „Nuggets“. Vor allem die Herstellung, auch Förderung genannt, von primärem Gold ist äußerst aufwendig. Um unter der Erde sitzende Goldpartikel aus dem Gestein zu extrahieren, haben sich daher mittlerweile verschiedene Methoden etabliert. Dazu zählt nach wie vor die Amalgamation, verbreiteter ist jedoch die Cyanidlaugung. Dabei wird goldhaltiger Boden im ersten Schritt zu feinem Sand zermahlen.
Eine Natriumcyanid-Lösung löst das Edelmetall anschließend aus diesem Staub heraus. Mithilfe von Zinkstaub lässt sich das Gold zu guter Letzt aus der Laugenlösung herausfiltern und wird anschließend noch gewaschen und getrocknet. Ebenso kann Gold mithilfe des Anodenschlammverfahrens gewonnen werden. Dabei kommen elektrochemische Grundsätze zur Anwendung: Eine Elektrolyse führt dazu, dass sich Gold als Schlamm unter der Anode ansammelt, welches sodann noch von anderen Edelmetallen, die sich ebenso im Gestein befinden, getrennt werden muss.
Das Borax-Verfahren ist eine weitere umweltfreundliche Variante zur Goldgewinnung. Dabei senkt Borax den Schmelzpunkt der Erzmasse, wodurch weniger Hitze zur Gewinnung benötigt wird. Während des Schmelzprozesses setzt sich Gold sodann unten im Tiegel ab, während andere Metalle nach oben steigen. So kann es leicht extrahiert werden.
Auch Recycling, das heißt die Aufbereitung von Dental- und Schmuckverarbeitungsabfällen sowie von Elektroschrott, spielt eine immer größere Rolle.
Für rituelle Gegenstände oder als Zahlungsmittel
Der verführerische Glanz, die Seltenheit und die scheinbare Unvergänglichkeit führten schon vor Tausenden von Jahren dazu, dass Menschen Gold in erster Linie für einzigartige rituelle Gegenstände oder Schmuck verwendeten. So zählen goldene Grabbeigaben, die in Bulgarien in einem Gräberfeld gefunden wurden, zu den ältesten Goldartefakten der Menschheit. Sie wurden von Forschern auf 4600 bis 4300 v. Chr. datiert. Auch einige uralte Ohrringe, Haarspangen, Goldhüte oder Kunstwerke wurden mittlerweile quer über den Globus verteilt geborgen.
Doch mit der Entdeckung und Verarbeitung des Edelmetalls gehen auch dunklere Kapitel der Geschichte einher. So gilt die Gier nach Land, aber eben auch nach Gold, als einer der essentiellen Gründe für Kriege und Eroberungszüge der Neuzeit. Insbesondere die Entdeckung Amerikas 1492 – und damit die Ausbeutung indigener Völker – ist eng damit verbunden. Historisch wurde Gold auch oft als Währung eingesetzt.
Das heißt: Eine Geldeinheit entsprach dabei einer bestimmten Menge Gold. Nach und nach wurden sämtliche Währungen der Welt jedoch vom Gold gelöst, da der Goldstandard die herausgegebene Geldmenge sowie die Höhe der Staatsverschuldung beschränkte.
Gold: Ein Juwel mit erstklassigen Eigenschaften
Ein Grund, warum Gold weltweit so beliebt ist, ist sein auffälliges Aussehen. Ein zweiter sind seine hervorragenden Eigenschaften. So verliert es nie den Glanz, weil es sich kaum mit einem anderen Element verbindet.
In Fachkreisen nennt man das auch reaktionsträge. Gold rostet also nicht, läuft nicht an und auch nahezu alle Säuren können dem Edelmetall nichts anhaben. Darüber hinaus gehört es zu den Schwermetallen, ist zeitgleich jedoch erstaunlich weich und dehnbar. Hauchdünne Drähte zur Verbindung elektrischer Bauteile lassen sich daher genauso gut damit herstellen, wie filigrane Schmuckstücke.
Und für Goldzähne oder -füllungen ist es ein ebenso hervorragender Werkstoff, der beständig und langlebig ist. Doch es gibt einen Haken: Reines Gold wäre für Schmuck viel zu weich. Das heißt: Die Kostbarkeiten würden bei der kleinsten Belastung bereits kaputtgehen. Deshalb wird Gold mit anderen Metallen vermischt. Verbunden mit Kupfer, Palladium oder Silber, entstehen so härtere Legierungen, die Generationen überdauern. Auch unsere Mevisto-Schmuckstücke sind Schätze für die Ewigkeit.
Die Hauptrolle spielen dabei Saphire und Rubine, die die Elemente verstorbener Herzensmenschen in sich tragen. Ergänzt werden sie durch langlebiges Gold oder edles Silber. So entstehen Kostbarkeiten, die uns ewig an geliebte Menschen erinnern.